ODIN STATT JESUS
 
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Nordische Gedichte

Abschied des Skalden

Lang wusste ich ja, dass einst auch für mich
der Atem stockt, das Lied verstummt;
der volle Becher leert sich zur Neige,
wie Sand durch Finger zerrinnt mir die Zeit.

Verschüttet ist mir der volle Becher,
zersprungen unter den Händen.
Vergeblich such ich das Verlorne
zwischen den Scherben.
Wo ist die Wärme? Asche nur find ich;
Kalt blies der Wind, bis das Feuer verlosch.

Selten ersehnt man die Stunde des Todes
und sucht nicht den Tag, an dem alles endet.
Zerschnitt mir die Norne den Faden, zerriss ihn der Zufall?
Entzog mir Grimnir die Gunst, die lang er gewährte?

Heute kommt mir von Herjan kein Heil,
Wodan wendet sich von mir. Auch wenn
zuletzt er mich trügt, so hielt er doch Treue
in so vielen Kämpfen. Drum klage ich nicht.

Empfange nun endlich, Odin, das Opfer
des Lebens, lang dir geweiht;
der Atem warst Du in meinem Gesang
und Gabe mit Gabe vergaltest Du mir.

Heute wendet die Norne mein Schicksal,
höre mein letztes Lied:
Wenn Sänger du brauchst an deinen Feuern,
so führe mich durch den Schmerz und die Nacht
heim in deine Halle.



Alter, ergrauter Heimdall

Alter, ergrauter Heimdall, Vorvater des Volks,
Deinen hellen Fußstapfen folgen wir freudig,
Durch Hel oder Hochwasser, dick oder dünn,
Wie auch immer das Wetter und die acht Winde.

Vorwärts kann es nur sein, denn wir können nicht umkehren,
Grüßen wir also die gefallenen Jungs und die Alten und Weisen;
Erinnern uns derer, die zählen, aber jetzt nicht unter uns weilen;
Mächtige Steine errichten wir ihnen zur Ehre .

Alter, ergrauter Heimdall, kunstfertiger Verwandter,
Gerne geben wir die notwendige Gabe, im Tod und im Leben;
Mutig arbeiten wir jeden Tag, ob wir viel oder wenig haben,
An guter Stelle heben wir wieder Bauholz zu heiligen Hallen.

Geliebter Heimdall, Wassail, Wassail!
Geliebter Heimdall, Wassail!





An Tyr und alle Götter

Saxnot, Tyr, Tiu, Ziu, viele Namen,
für einen Gott von unglaublicher Art.
Im Kampfe sehr stark, weiß das Schwert zu führen
und zu sprechen weise im Rat.

Ich weihe dir, Tyr, Schwert und Zunge,
dass in der Runde das Rechte auch ich nutzen kann.
Nicht falsch im Kampf, doch listenreich;
nicht falsch im Rat, doch treffend allzu gleich.

Vorbei die Kämpfe mit dem Schwert,
heute liegt oft in der Rede der Menschen Wert,
doch sitzen sie kaum noch gemeinsam am Herd.

Ihr Götter, Odin, Thor, Freya und nicht zuletzt Tyr,
Euch rufen wir, gebet uns Ruhm!
Wenn nicht in der Schwerter Schlacht,
dann dort, wohin wir unsere Worte gebracht.


Balders Träume


Die Asen eilten
alle zum Thing
und die Asinnen
alle zum Rat:
und das berieten die Götter,
warum Balder
böses träume

Auf stand Odin
der alte Held
und legte Sleipnir
den Sattel auf.
Nieder ritt er
nach Nifelheim;
einen Hund traf er,
der aus der Höhle kam.

Blutig war er
an der Brust vorne,
des Zaubers Herrn
umheult er lange.
Der ritt weiter,
der Weg dröhnte;
zum hohen Haus
der Hel kam er.

Da ritt Odin
ostwärts vors Tor,
dort wo er wusste
der Wölwa Hügel.
Ein Wecklied sang er
der Weisen da,
bis auf sie tauchte,
Totenwort sprach:

Wer ist der Mann,
mir unbekannt,
der mir vermehrt
mühevollen weg?
Regen schlug mich,
bereift war ich
und taubeträuft:
tot war ich lange.

Wegtam heiß ich,
bin Waltams Sohn.
Sprich von der Tiefe,
vom tag will ichŽs!
Wem sind die Sitze
besät mit Ringen
und strahlt die Bank
bestreut mit Gold?

Für Balder steht hier
gebraur der Met,
schimmernder trank,
der Schild liegt drauf:
Unheil ahnen
Asensippen.
Genötigt sprach ich;
nun will ich schweigen.

Schweigt nicht, Wölwa!
ich will dich fragen,
bis alles ich weiß;
weiter sag mir:
wer wird Balders
Blut vergießen?
das Alter enden
Odins Sohne?

Hödur bringt her
den hohen Ruhmspross;
er wird Balders
Blut vergießen,
das Alter enden
Odins Sohne.
genötigt sprach ich:
nun will ich schweigen.

Schweigt nicht Wölwa!
Ich will dich fragen,
bis ich alles weiß;
weiter sag mir:
wer heischt Rache
für Hödurs Tat,
bringt zum Brandstoß
Balders Mörder?

Rinda im Westsaal
Wali gebiert:
nicht wäscht er die Hand,
nicht kämmt er das Haar,
bis Balders Feind
auf dem Brandstoß liegt.
Genötigt sprach ich;
nun will ich schweigen.

Schweigt nicht Wölwa!
ich will dich fragen,
bis ich alles weiß;
weiter sag mir,
welche Mädchen
weinen gerne,
werfen gen Himmel
die Halslinien?

Nicht Wegtam bist du, wie ich meinte;
Odin bist du
der alte Held!

Keine Wölwa bist du,
keine weise Frau;
drei Thursen sind
die Töchter dein!

Reit nun Heimwärts!
des Ruhmes sei froh!
So komme künftig
keiner mir nah,
bis Loki den Leib
löst aus Banden
und Rater Schicksal
zerschmetternd naht!




Das Hyndlalied

Freyja:
(1) Wache, Maid der Maide, meine Freundin, erwache!
Hyndla, Schwester, Höhlenbewohnerin.
Nacht ist's und Nebel; reiten wir nun
Wallhall zu, geweihten Stätten.

(2) Laden Heervatern in unsre Herzen:
Er gönnt und gibt das Gold den Werten.
Er gab Hermod Helm und Brünne,
Ließ den Siegmund das Schwert gewinnen.

(3) Gibt Sieg den Söhnen, gibt andern Sold,
Worte manchem und Witz den Mannen,
Fahrwind den Schiffern, den Skalden Lieder,
Mannheit und Mut dem heitern Mann.

(4) Dem Thor werd ich opfern, werd ihn erflehen,
Dass er günstig immerdar sich dir erweise,
Ob freilich kein Freund der Riesenfrauen.

(5) Nun wähl aus dem Stall deiner Wölfe einen,
Und lass ihn rennen mit dem Runenhalfter.

Hyndla:
Dein Eber ist träg Götterwege zu treten;
Ich will mein Ross, das rasche, nicht satteln.

(6) Verschmitzt bist du, Freyja, dass du mich versuchst
Und also die Augen wendest zu uns.
Hast du den Mann doch dahin zum Gefährten,
Ottar den jungen, Innsteins Sohn.

Freyja:
(7) Du faselst, Hyndla, träumt dir vielleicht?
Daß du sagst, mein Geselle sei mein Mann.
Meinem Eber glühn die goldnen Borsten,
Dem Hildiswin, den herrlich schufen
Die beiden Zwerge Dain und Nabbi.

(8) Lass uns im Sattel sitzen und plaudern
Und von den Geschlechtern der Fürsten sprechen,
Den Stämmen der Helden, die Göttern entsprangen.
Darüber wetteten um goldnes Erbe
Ottar der junge und Angantyr.

(9) Wir helfen billig, dass dem jungen Helden
Sein Vatergut werde nach seinen Freunden:

(10) Er hat mir aus Steinen ein Haus errichtet,
Gleich dem Glase nun glänzen die Mauern,
So oft tränkt er sie mit Ochsenblut.
Immer den Asinnen war Ottar hold.

(11) Die Reihen der Ahnen rechne nun her
Und die entsprungnen Geschlechter der Fürsten.
Welche sind Skiöldunge? Welche sind Skilfinge?
Welche sind Ödlinge? Welche sind Ynglinge?
Welche sind Wölfinge? Welche sind Wölsunge?
Wer stammt von Freien? Wer stammt von Hersen
Unter den Männern, die Midgard bewohnen?

Hyndla:
(12) Ottar, du bist von Innstein gezeugt,
Alf dem Alten ist Innstein entstammt.
Alf von Ulf, Ulf von Säfar,
Aber Säfar von Swan dem Roten.

(13) Deines Vaters Mutter, die festlich geschmückte,
Hledis, wähn ich, hieß sie, die Priesterin.
Ihr Vater war Prodi, Friant ihre Mutter.
Übermenschlich schien all dies Geschlecht.

(14) Ali war der Männer mächtigster einst,
Halfdan der alte der hehrste der Skiöldungen.
Bekannt sind die Kämpfe, die die Kühnen fochten;
Ihre Taten flogen zu des Himmels Gefilden.

(15) Sein Schwäher Eymund half ihm, der höchste der Männer,
Den Sigtrygg schlug er mit kaltem Schwert.
Almweig ehelicht er, die edle Frau;
Almweig gebar ihm achtzehn Söhne.

(16) Daher die Skiöldunge, daher die Skilfinge,
Daher die Ödlinge, daher die Ynglinge,
Daher die Wölfinge, daher die Wölsunge,
Daher die Freien, daher die Hersen,
Die Blüte der Männer, die Midgard bewohnen.
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(17) Hildigunna war der Hehren Mutter,
Swawas Tochter und des Seekönigs.
Dies ist all dein Geschlecht, Ottar du Blöder!
Dies wisse und bewahre: willst du noch mehr?

(18) Dag hatte Thora, die Heldenmutter:
Dem Stamm entstiegen der Streiter beste:
Fradmar und Gyrd und beide Freki,
Am, Jösur, Mär und Alf der Alte.
Dies wisse und bewahre: willst du noch mehr?

(19) Ketil ihr Freund, der Erbe Klypis,
War deiner Mutter Muttervater.
Frodi war früher als Kari,
Aber der älteste Alf geboren.

(20) Die nächste war Nanna, Nöckis Tochter,
Ihr Sohn der Vetter deines Vaters.
Alt ist die Sippe, ich schreite weiter.
Ich kannte beide Brodd und Hörfi:
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(21) Isolf und Asolf, Ölmods Söhne
Und Skurhildens, der Tochter Skeckils.
Auf steigt dein Ursprung zu vielen Ahnen.
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(22) Gunnar, Balk, Grim, Ardskafi,
Jarnskiöld, Thorir und Ulf, der Gähnende. -
(Herward, Hiörward, Hrani, Angantyr)
Bui und Brami, Barri und Reifnir,
Tind und Tyrfing, zwei Haddinge:
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(23) Zu Sorgen und Arbeit hatte die Söhne
Arngrim gezeugt mit Eyfura,
Dass Schauer und Schrecken von Berserkerschwärmen
Über Land und Meer gleich Flammen lohten:
Dies ist all dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(24) Ich kannte beide, Brodd und Hörfi
Dort am Hofe Hrolfs des Alten.
Die alle stammen von Jörmunreck,
Dem Eidam Sigurds - ich sage dir's -
Des volkgrimmen, der Fafnirn erschlug.

(25) So war der König, dem Wölsung entstammt,
Und Hiördisa von Hraudung,
Eylimi aber von den Ödlingen.
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(26) Gunnar und Högni waren Giukis Erben,
Desgleichen Gudrun, Gunnars Schwester.
Nicht war Guttorm von Giukis Stamm,
Gleichwohl ein Bruder war er der beiden,
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(27) Harald Hildetann, Hröreks Erzeugter,
Des Ringverschleudrers, war Auds Sohn.
Aud die Überreiche war Iwars Tochter,
Aber Radbard Randwers Vater.
Dies waren Helden den Göttern geweiht.
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!


(28) Elfe wurden der Asen gezählt,
Als Baldur beschritt die tödlichen Scheite.
Wall bewährte sich wert ihn zu rächen,
Da er den Mörder des Bruders bemeisterte.
Dies all ist dein Geschlecht, Ottar du Blöder!

(29) Baldurn erzeugte Buris Erbe.
Freyr nahm Gerd, Gymirs Tochter,
Den Riesen anverwandt und der Aurboda.
So war auch Thiassi verwandt mit ihr,
Der hochmütige Thurse, dessen Tochter Skadi war.

(30) Vieles erwähnt ich, mehr noch weiß ich;
Wisst und bewahrt es: wollt ihr noch mehr?

(31) Von Hwednas Söhnen war Haki der schlimmste nicht.
Hwednas Vater war Hiörward.
Heid und Hrossthiof sind Hrimnirn entstammt.

(32) Von Widolf kommen die Walen alle,
Alle Zauberer sind Wilmeidis Erzeugte.
Die Sudkünstler stammen von Swarthöfdi,
Aber von Ymir alle die Riesen.

(33) Vieles erwähnt ich, mehr noch weiß ich;
Wisst und bewahrt es: wollt ihr noch mehr?

(34) Geboren ward einer am Anfang der Tage,
Ein Wunder der Stärke, göttlichen Stamms.
Neune gebaren ihn, der Frieden verliehn hat,
Der Riesentöchter am Erdenrand.

(35) Gialp gebar ihn, Greip gebar ihn,
Ihn gebar Eistia und Angeyja,
Ulfrun gebar ihn und Eyrgiafa,
Imd und Atla, und Jarnsaxa.

(36) Dem Sohn mehrte die Erde die Macht,
Windkalte See und Sonnenstrahlen.
Vieles erwähnt ich, mehr noch weiß ich;
Wisst und bewahrt es: wollt ihr noch mehr?

(37) Den Wolf zeugte Loki mit Angurboda,
Den Sleipnir empfing er von Swadilfari.
Ein Scheusal schien das allerabscheulichste:
Das war von Bileistis Bruder erzeugt.

(38) Ein gesottnes Herz aß Loki im Holz,
Da fand er halbverbrannt das steinharte Frauenherz.
Lopturs List kommt von dem losen Weibe;
Alle Ungetüme sind ihm entstammt.

(39) Meerwogen heben sich zur Himmelswölbung
Und lassen sich nieder, wenn die Luft sich abkühlt.
Dann kommt der Schnee und stürmische Winde:
Das ist das Ende der ewigen Güsse.

(40) Allen überhehr ward einer geboren;
Dem Sohn mehrte die Erde die Macht.
Ihn rühmt man der Herrscher reichsten und größten,
Durch Sippe gesippt den Völkern gesamt.

(41) Einst kommt ein andrer mächtiger als er;
Doch noch ihn zu nennen wag ich nicht.
Wenige werden weiter blicken
Als bis Odin den Wolf angreift.


Freyja:
(42) Reiche das Ael meinem Gast zur Erinnerung,
Dass Bewusstsein ihm währe von deinen Worten
Am dritten Morgen, und deiner Reden all,
Wenn er und Angantur die Ahnen zählen.

Hyndla:
(43) Nun scheide von hier, zu schlafen begehr ich:
Wenig erlangst du noch Liebes von mir.
Lauf in Liebesglut Nächte lang,
Wie zwischen Böcken die Ziege rennt.

(44) Du liefst bis zur Wut nach Männern verlangend,
Mancher schon schlüpfte dir unter die Schürze.
Lauf in Liebesglut Nächte lang,
Wie zwischen Böcken die Ziege rennt.

Freya:
(45) Die Waldbewohnerin umweb ich mit Feuer,
So dass du schwerlich entrinnst der Stätte.
(Lauf in Liebesglut Nächte lang,
Wie zwischen Böcken die Ziege rennt.)

Hyndla:
(46) Feuer seh ich glühen, die Erde flammen:
Sein Leben muss ein jeder lösen.
So reiche das Ael Ottar deinem Liebling:
Der Met vergeh ihm, der giftgemischte.

Freyja:
(47) Wenig verfangen soll dein Fluch
Obgleich du. Riesenbraut, ihm Böses sinnst.
Schlürfen soll er segnenden Trank:
Ottar, dir erfleh ich aller Götter Hilfe



Das Kind

Den Frommen schenkt's der Herr im Traum,
Weißt nicht, wie dir geschah!
Du kriegst ein Kind und merkst es kaum,
Jungfrau Germania.

Es windet sich ein Bübelein
Von deiner Nabelschnur,
Es wird ein hübscher Schütze sein,
Als wie der Gott Amour.

Trifft einst in höchster Luft den Aar,
Und flög er noch so stolz,
Den doppelköpfigen sogar
Erreicht sein guter Bolz.

Doch nicht wie jener blinde Heid',
Nicht wie der Liebesgott,
Soll er sich ohne Hos' und Kleid
Zeigen als Sansculott'.

Bei uns zu Land die Witterung,
Moral und Polizei
Gebieten streng, daß alt und jung
Leiblich bekleidet sei.


Das Thrymlied


Grimm ward da Wingthor,
als er erwachte
und umsonst seinen Hammer suchte:
er schwenkte den Bart
jäh griff um sich
der Jörd Sprössling

Und also war
sein erstes Wort:
"Lausche, was ich,
Loki, dir sage,
was niemand noch vernahm auf Erden,
noch auf Himmels Höhn:
Mein Hammer ist gestohlen!"

Sie schritten zu Freyjas
schönem Hofe,
und also war
sein erstes Wort:
"Leih mir, Freyja,
dein Federkleid,
dass meinen Hammer
ich holen kann!"

Freyja:
"Dir wollt ichs geben,
obs auch golden wäre;
dein sollt es sein,
wenn es silbern wäre."

Es flog Loki,
die Federn rauschten,
bis hinter ihm lag
das Heim der Asen
und vor ihm lag
die Flur der Riesen.

Auf dem Hügel saß Thrym,
der Thurfen König;
er band den Bracken
Bänder von Gold
und strich den Mähren
die Mähnen glatt

Thrym:
"Was gibts bei den Asen?
Was gibts bei den Alben?
Was trieb dich allein
nach Thurfenheim?"

Loki:
"Schlimm gehts den Asen!
Schlimm gehts den Alben!
Hast du verhohlen
den Hammer Thors?"

Thrym:
"Verhohlen hab ich
den Hammer Thors
unter der Erde
wohl acht Meilen.
Wieder heimwärts
holt ihn niemand,
führt man als Frau
mir Freyja nicht her."

Es flog Loki,
die Federn rauschten,
bis hinter ihm lag
das Heim der Riesen
und vor ihm lag
die Flur der Asen.
Draußen traf er
Thor im Hofe,
und also war
sein erstes Wort:

"Ward dir Wissen,
das Wert der Müh?
Sag aus der Luft
langen Bericht!
Das Sagen verfliegt
dem Sitzenden oft;
Lügen bringt leicht
der Liegende vor."

Loki:
"Wissen ward mir,
das wert der Müh:
Thrym hat den Hammer,
der Thurfen König.
Wieder heimwärts
holt ihn niemand,
führt man als Frau
ihm Freyja nicht hin."

Sie schritten hin
zur schönen Freyja,
und also war sein erstes Wort:
"Binde dich, Freyja,
mit Brautlinnen!
Wir reisen zu zweien
nach Riesenheim."

Grimm ward da Freyja,
grollend schnob sie,
der ganze Saal
der Götter bebte,
hin sprang der breite
Brisingenschmuck:
"Die mannstollste
müsste ich sein
reist ich mit dir
nach Riesenheim!"

Die Asen eilten
alle zum Ding
und die Asinnen
alle zum Rat;
und das berieten
die reichen Götter,
wie heim sie holten
den Hammer Thors.

Da sprach Heimdall,
der hellste Gott -
er wusste die Zukunft,
den Wanen gleich:

"Binden wir Thor
mit Brautlinnen!
Er trage den breiten
Brisingenscmuck!
Lassen wir Schlüssel
am Leib ihm flirren
und Frauenkleider
aufs Knie fallen
und breite Steine
auf der Brust liegen,
türmen wir hoch
den Hauptschmuck ihm!"

Da sagte Thor,
der trutzstarke:
"Weibisch nennen mich
Wanen und Asen,
lass ich mich binden
mit Brautlinnen."

Da sprach Loki,
der Lausey Sohn:
"Solche Sprache
spare dir, Thor!
Bald sitzen Riesen
im Ratersaal
holst du nicht heim
den Hammer dir."

Sie banden Thor
mit Brautlinnen
und mit dem breiten
Brisingenschmuck.
Sie ließen Schlüssel
am Leib ihm flirren
und Frauenkleider
aufs Knie fallen
und breite Steine
auf der Brust liegen
und türmten hoch
den Hauptschmuck ihm.

Da sprach Loki,
der Lausey Sohn:
"Ich will bei dir
als Dienerin sein;
wir reisen zu zweien
nach Riesenheim."

Bald waren heim
die Böcke getrieben,
an die Sielen geschirrt,
sie sollten rennen.
berge barsten,
es brannte der Grund:
aus fuhr da Thor
nach Riesenheim.

Da sagte Thrym,
der Thurfen König:
"Stehet nun auf,
bestreut die Bänke!
Führt mir als Frau
nun Freyja her,
des Njörd Tochter
aus Noatun!

Zum Hof gehn hier Kühe,
die Hörner golden,
rabenschwarze Ochsen,
dem Riesen zur Lust;
hab vielen Schmuck,
hab viele Schätze,
Freyja allein
fehlte mir noch."

Man fand zu Abend
dort früh sich ein;
herbeigebracht
ward das Bier den Riesen.
Einen Ochsen aß er
und acht Lachse,
alles Backwerk,
gebracht den Frauen,
es trank da Thor
drei Tonnen Met.

Da sagte Thrym,
der Thurfen König:
"Wo schautest du Bräute
schärfer beißen?
Nie sah ich Bräute
breiter Beißer
noch auch mehr Met
eine Maid trinken."

Da war nicht weit
die gewitzte Magd;
auf des Riesen Rede
fand rasch sie ein Wort:
"Nichts aß Freyja
acht Nächte lang;
so sehnte sie sich
nach dem Saale Thryms."

Unters Linnen lugt er,
lüstern zu küssen;
einen Satz tat er,
den Saal entlang:
"Wie furchtbar sind
Freyjas Augen!
Wie Feuer flammt es
aus Freyjas Blick!"

Da war nicht weit
die gewitzte Magd;
auf des Riesen Rede
fand rasch sie ein Wort:
"Nicht schlief Freyja
acht Nächte lang;
so sehnte sie sich
nach dem Saale Thryms."

Herein kam die arme
Riesenschwester,
die um Brautgabe
bitten wollte:
"Die roten Ringe
reich mir vom Arm,
willst du meine
Minne haben,
meine Minne
und meine Huld!"

Da sagte Thrym,
der Thurfen König:
"Bringt den Hammer,
die Braut zu weihen!
Leget Mjöllnir
der Maid in den Schoß!
Mit der Hand der War
weiht uns zusammen!"

Das Herz im Leib
lachte da Thor,
als der hartgemute
den Hammer sah:
erst traf er Thrym,
der Thurfen König;
der Riesen Geschlecht
erschlug er ganz.

Er schlug auch die arme
Schwester der Riesen,
die Brautgabe
erbeten hatte:
Schellen bekam sie
statt Schillinge
und Hammerhiebe
statt heller Ringe.
So holte Thor
den Hammer zurück.




Der Graue Gott


Manche sehn mich ausschließlich in Weiß,
doch gibtŽs ohne Schatten kein Licht;
manche malen mich ganz in Schwarz,
doch so einfach beschreibt man mich nicht.

Die Farbe des Aufgangs und Untergangs,
ich tragŽ sie in Mantel und Sinn;
nicht Hell und nicht Dunkel, nicht Morgen noch Nacht,
sondern Dämmerungsgrau zwischendrin.

Du rufst mich in deiner schwersten Stunde,
doch bekommst du Antwort von mir?
Bewahr ich dich vor der tödlichen Wunde,
oder schick ich die Wölfe zu dir?

Es rufen mich an beide Heere um Sieg
und opfern dem Lenker der Raben,
doch am Ende der Schlacht liegen alle vielleicht
mit Gesichtern nach unten im Graben.

Ich bin, der ich bin und ich tu, was ich muss,
ob ihr mich verehrt oder hasst.
Ragnarök kommt, und ich brauch jeden Mann:
Das ist meine Bürde und Last.






Die Götter sind zurück . . .


Vor Äonen wussten die Germanen zu berichten,
spricht man über Götter-, spricht man in Gedichten.
Sie kannten auch die Zukunft dieser Erden
und ließen dies Wissen in Stein gehauen zuteil uns werden.

Dort liest man dann, die Götter hätten für lange Zeiten
anderswo zu tun,
doch kämen sie zurück und brächten uns die WOLFSZEIT mit.

L O K I , der im Hause Thule war,
vielleicht um dort von einer Reise auszuruhn,
zeigt an-, jetzt ist WOLFSZEIT da!
Die letzte aller Erdenzeiten!

Denn wo LOKI ist,
sind auch die andern Götter nah.
Bedeutet dies nun Pech?
Bedeutet es gar Glück?
Es bedeutet auf jeden Fall,
die Götter sind zurück!




Die Langobarden


Zwei Völker versammelten sich zum Kampf,
sie stritten um Land und Gold;
das erste war groß durch Odins Gunst,
dem andern war Frigga hold.

Frigg bat ihren Mann: "Mach stark mein Volk,
verleih seinen Schwertern Macht !"
Der Grimmige lachte: "Ich und nicht du,
mein Weib, beherrsche die Schlacht!"

Frigg lächelte nur und heimlich ging,
zu raten dem Führer des Feinds:
"Wenn ihr siegen wollt, benutzt diese List,
auch wenn sie euch seltsam erscheint.

"Euer Heer muss morgens das erste sein,
stellt euch im Osten dort hin.
Bewaffnet die Frauen, und bindet ihr Haar
zusammen vorne vorm Kinn."

So sah sie dann Odin bei Sonnenaufgang,
und rief: "Wie merkwürdig, sieh!
In Midgard habŽ ich schon viel gesehen,
doch so lange Bärte noch nie."

"Als Langobarden", sagte drauf Frigg,
"benanntest als erster sie du.
Zur Namensgebung gib auch ein Geschenk,
bring Sieg ihnen und Ruhm dazu!"

Unwillig Odin gab nach, es gewannen
die Langobarden die Schlacht.
Drum, Männer, gebt acht, den die List eines Weibs
über Odin sogar hat Macht!





Die lichte Göttin...

Lieblich ihre Augen sehen! Worauf? Auf die Germanenleute die vor ihr stehen.-
Es streiten sich die Gefühle derer, denn ein Auge lacht- und eines weint. So sind Freude und Leid in ihnen harmonisch vereint.-

Auch versucht die Schar die Laute zu verstehen, Laute die von ihrem fein geschwungenen Munde scheinbar unhörbar ausgehen.-
Ihre Gesamterscheinung ist hell und licht. Da die Erscheinung hinter der Erscheinung mit reinem Herzen spricht.-

Einst ein Krieg, der große, der zwischen den Asen und den Wanen, sie als Geisel zu uns gebracht. Doch in Asgard und Midgard alsbald durch ihre Hold, unser Herze hat gelacht.-
Wir sie als lichte Göttin der Liebe heut verehren. Die weisen Lehrer in den Schulen uns ihren Namen lehren:

FREYJA, die Wanengöttin wird sie geheißen. Durch ihre Lichtheit gelang es zwischen Asen und Wanen, Bande der Liebe und des Vertrauens zu schweissen.-
Drum hört Schlag für Schlag auf das, was Euch Euer Herze sagt, wenn ihr es seht, wie Freyja, die lichte, aus dem einen Auge lacht und aus dem anderen Auge klagt.-




Die Regenbogenbrücke


Als die Menschheit, noch jung, ihre Treue gab
den Göttern, da wollten als Zeichen sie schauen
eine Brücke von Asgard zu Midgard herab;
alle Asen versprachen, daran mitzubauen.

Als erstes schuf Thor mit Mjöllnir aus Stahl
der Brücke ersten, rotglühenden Strahl;
als nächstes nahm Sif ein goldenes Haar,
da leuchtete Gelb auf, glänzend und klar.

Offiziell war Loki beim Bau nicht dabei,
doch er schob schnell Orange zwischen die zwei.
Fruchtbarer, als man es jemals gesehen,
war Freys Weg ein Feld von leuchtendem Grün;

Von Odins Mantel in düsterer Pracht
aus tiefstem Blau ward ein Pfad gemacht;
Njord gab Violett und Indigo her
von sinkender Sonne und endlosem Meer.

Dann bog sich der Asen buntes Geschenk
als leuchtendes Zeichen und Angedenk
übern strahlenden Himmel, so prachtvoll wie schön;
und Heimdall sprach, als alle es sehn:

"Wer tapfer und treu, über Bifrost mag gehen,
doch den Riesen verwehr ichŽs, bis die Welten vergehen!"




Die Runenlehre


A. Die Entstehung der Runen
1
Zeit ist's zu raunen
auf dem Rednerstuhl
an dem Urborn Urds.
Ich schaute und schwieg,
ich schaute und sann,
lauscht auf der Männer Mund:
2
Von Runen hört ich reden -
sie verrieten die Deutung
vor der Halle Hars;
in der Halle Hars
hört ich sagen so:
3
Runen sollst du finden
und rätliche Stäbe,
gar stolze Stäbe,
gar starke Stäbe,
die gerötet der Redeherr
und gewirket Weltmächte
und geritzt der Raterfürst.
4
Dann zeigt sich's recht,
wenn du nach Runen fragst,
den raterentsprossnen,
wie sie wirkten Waltmächte,
und sie zog der Zauberherr:
wer Verstand hat, bleibt stumm.

B. Odins Runenerwerbung

1
Ich weiß, dass ich hing
am windigen Baum
neun Nächte lang,
mit dem Ger verwundet,
geweiht dem Odin,
ich selbst mir selbst,
an jenem Baum,
da jedem fremd,
aus welcher Wurzel er wächst.
2
Sie spendeten mir
nicht Speise noch Trank;
nieder neigt ich mich,
nahm auf die Runen,
nahm sie rufend auf;
nieder dann neigt ich mich.
3
Neun Hauptlieder
lernt ich vom hehren Bruder
der Bestla, dem Böthornsohn;
von Odrörir,
dem edelsten Met,
tat ich einen Trunk.
4
Zu wachsen begann ich
und wohl zu gedeihen,
weise ward ich da;
Wort mich von Wort
zu Wort führte,
Werk mich von Werk
zu Werk führte.
5
Nun sind Hars Reden
in seiner Halle gesagt,
gar rätlich Reckensöhnen,
nicht rätlich Riesensöhnen.
Heil, der sie wies!
Heil, der sie weiß!
Er wahre sie wohl!
Heil, die sie hörten!

C. Die Ausbreitung der Runen

1
Sie schuf er,
sie schnitt er,
sie ersann Siegvater,
durch den Trank,
der getropft war
aus Heiddraupnirs Haupt
und aus Hoddrofnirs Horn.
2
Sie wirkt er,
sie webt er,
sie alle setzt zusammen er
auf dem Thing,
da die Degen ziehen
zu gerechtem Gericht.
3
Auf dem Berg stand er
mit Brimirs Schneiden,
trug auf dem Haupt den Helm;
da sprach Mimirs Mund
wahres Weisheitswort
und redete Runenkunde:
4
Runen sollst du lernen
und rätliche Stäbe,
Stäbe gar stark,
Zeichen voll Zauberkraft,
wie sie zog der Zauberherr,
wie sie wirkten Weihgötter,
wie sie ritzte der Raterfürst.
5
Dain bei den Alben,
Dwalin bei den Zwergen,
Odin im Asenreich,
Alswinn im Jötenreich;
auch ich ritzte einige.
6
So ritzte Thund
vor der Tage Beginn;
dort erhob er sich,
von wo heim er kam.
7
Abgeschabt waren alle,
die eingeritzt waren,
und in den mächtigen Met gemischt,
und weiten Weg gesandt;
die sind bei den Asen,
die sind bei den Alben,
die bei weisen Wanen,
die in der Menschen Macht.

D. Wo Runen stehen

Auf den Schild sind sie geritzt,
der steht vor der schimmernden Göttin,
auf Arwakers Ohr
und auf Alswinns Huf,
auf das Rad, das sich dreht
unter des Donners Wagen,
auf Sleipnirs Zähne
und die Zunge Bragis,
auf des Schlittens Kufen
und den Schnabel des Adlers,
auf des Bären Pranke
und die Pfoten des Wolfes,
auf blutige Schwinge
und der Brücke Stoss,
auf der Heilbringerin Hand
und der Helferin Spur,
auf Glas und auf Gold
und auf guten Kleinod,
in den Wein und ins Bier
und auf gewohnten Sitz,
auf Gungnirs Spitze
und auf Granis Brust,
auf der Norne Nagel
und der Nachteule Schnabel.

E. Runengebrauch

1
Siegrunen lerne,
willst du Sieg haben!
Auf den Schwertknauf schneide sie,
auf die Blutrinne
und des Rückens Breite
und ruf zweimal zu Tyr!
2
Älrunen lerne,
soll eines anderen Weib
nicht trügen dein Vertrauen!
Aufs Horn soll man sie ritzen
und auf den Handrücken
und ziehn auf den Nagel 'Not'.
3
Den Becher soll man segnen
und vor bösem sich schirmen,
werfen Lauch in den Labetrank;
dann bin ich gewiss,
dass Böses dir nicht
gemischt wird in den Met.
4
Gebärrunen brauche,
willst zur Geburt du helfen,
lösen das Kind vor der Kreissenden!
Auf die Hand soll man sie graben
und um die Glieder sie spannen,
bei den Disen Gedeihn erflehen.
5
Brandungsrunen brauche, wenn du bergen willst
auf der Fahrt das Flutenross!
Man brennt sie auf den Steven
und auf des Steuers Blatt
und ritzt auf die Ruder sie.
Nicht ist so schwer die Brandung
noch so schwarz die Woge:
zum Hafen kommst du heil.
6
Astrunen lerne,
wenn ein Arzt du sein
und Krankheit erkennen willst!
Man ritzt sie auf die Borke
und des Baumes Gezweig,
der ostwärts die Äste streckt.
7
Rederunen lerne,
soll kein Recke ein Leid
grimmig vergelten dir!
8
Denkrunen lerne,
soll der Degen keiner
deinen Verstand bestehn!
9
Das sind Buchenrunen,
das sind Gebärrunen
und alle Älrunen
und köstliche Kraftrunen
dem, der sie unversehrt
und unverstört
sich zum Heil behält.
Nütz es, vernahmst du's,
bis die Götter vergehn!

F. Runenzauber an Toten

Oft kommt heilsamer Rat
aus hartem Balg,
der bei Häten hängt
und bei Fellen flattert
und baumelt bei Bösewichten.

G. Runenweissagung

Weißt du zu ritzen?
Weißt du zu raten?
Weißt du zu färben?
Weißt du zu fragen?
Weißt du zu wünschen?
Weißt du zu weihen?
Weißt du zu schicken?
Weißt du zu schlachten?



Tick Tack  
   
Is halt so  
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moin  
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Aktualiesiert am 16.07.2008 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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